Gesuch 1857

Gesuch des Schulvorstandes in Taaken um eine Beihülfe zu den Schulhauskosten

An das hohe königliche Consistorium zu Stade wagt der unterzeichnete Schulvorstand, auf dringlichen Wunsch der Schulgemeinde, die unterthänigste Bitte um eine Beihülfe zu den Kosten des vollendeten Schulhauses auszusprechen.
Die Gemeinde hat, wie ihr solches ja gebührt, willfährig und freudig Hand an das Werk gelegt, und wenn der Bau nicht so zeitig worden und Rechnung hat abgelegt werden können, so lag das weniger an gutem Willen, dem höhern Gebote nachzukommen, als an dem Mangel an Handwerkern.
Der Bau ist von dauerhaftem Materiale ausgeführt; überhaupt hat die Gemeinde es gern gesehen, daß alles gut werde und hat manchmal dabei größere Kosten nicht geachtet. Nun, beim Abschlusse der Rechnung hat die Schulgemeinde noch eine angeleihene Schuld von 158 Talern, 14 Groschen und 11 Pfennig. Das Ende der Last wird ihr besonders schwer.
In Erwägung, daß hohes königliches Consistorium auch anderen Schulgemeinden, welche in der Lage waren, ein neues Schulhaus zu bauen, zu einer Unterstützung aus Staatsmitteln gnädigst verholfen hat, und im Vertrauen auf der hohen Behörde guten Willen, auch der Gemeinde Taaken Hülfe angedeihen lassen zu wollen, mag sich der Schulvorstand dem Anliegen der Gemeinde nicht entziehen, hoher Behörde den Wunsch und die Bitte auszusprechen, daß der Gemeinde der obengenannte Betrag, den sie noch schuldig ist, oder wenn diese Summe zu groß gegen die verwendbaren Mittel erscheinen sollte, eine etwas kleinere geschenkt werden möge.
Auf gnädige Erhörung der Bitte wartend, empfiehlt sich dem hohen königlichen Consistorio ehrfurchtsvoll gehorsamst der Schulvorstand von Taaken, Gemeinde Sottrum.

30. October 1857

G.J.Bohn, Pastor
H. Meyer, Schullehrer
Johann Hinrich Schlobohm
Friedrich Engelken

Die Antwort war kurz und bündig (Sie erraten es sicher): „ Nein“. Im Vorfeld wurde Beihilfe glaubhaft in Ausicht gestellt. Es war also schon damals so, Versprechen kosten nichts.

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